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Glossar

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A

Abdichtung von Bauwerks- und Dehnfugen

Schadhafte Bauwerks- und Dehnfugen können durch Hintergelung mit Acrylatgelen mit geringem Aufwand nachträglich abgedichtet werden. Mit dem Injektionsmaterial wird nicht nur ein Teil des Fugenraumes verfüllt, sondern auch ein Gelschleier im angrenzenden Erdreich ausgebildet, der in der Lage ist, auch größere Fugenbewegungen aufzunehmen. Auf diese Weise können zum Beispiel Umläufigkeiten bei innen liegenden, schadhaften Fugenbändern saniert werden. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die nachträgliche Abdichtung von sogenannten „Weißen Wannen“ bei fehlerhaftem Einbau der geplanten Fugenabdichtungen.


Acrylatgel/Acrylatgele

Acrylatgele sind i. d. R. wässrige 3K-Injektionsmaterialien mit einer sehr niedrigen Viskosität von <10 mPa·s. Die Materialien eignen sich besonders zur Abdichtung bei größeren Mauerwerksstärken und wirken, wie die PUR Injektionsharze, kapillarverstopfend. Sie können auch bei Salzbelastung und bei hohen Durchfeuchtungsgraden eingesetzt werden, ebenfalls zur Flächenabdichtung innerhalb einer offenporigen Bausubstanz. Das Material kann reversibel Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und sollte daher nur in erdberührten Bereichen eingesetzt werden.


Adhäsion

Adhäsion ist der physikalische Begriff für den Zustand des Aneinanderhaftens verschiedener Körper oder Stoffe.


Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)

Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) vom Deutschen Institut für Bautechnik DiBt erhalten Bauprodukte und Bauarten, für die es keine standardisierten Regeln gibt (z. B. DIN) oder die von den standardisierten Regeln abweichen. Die abZ beurteilt Produkte oder Bauarten hinsichtlich ihrer bauaufsichtlichen Anforderungen.


Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP)

Das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis (abP) ist ein Nachweis für die Verwendbarkeit von Bauprodukten und wird vom Deutschen Institut für Bautechnik DiBt erteilt. Für die so geprüften Bauprodukte oder Bauarten gibt es keine standardisierten Regeln, wie z. B. allgemein anerkannte Regeln der Technik oder DIN-Normen. Erteilt werden die allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse u.a. von Materialprüfanstalten wie der MFPA/MPA, die das DiBt (Deutsches Institut für Bautechnik) autorisiert.


Analyse des Bauzustandes

Nur wer ein Problem kennt und weiß, was es verursacht, kann es nachhaltig lösen. Daher ist eine umfassende Bauzustandsanalyse die Basis fachgerechter Sanierungen.

Die Analyse des Bauzustandes umfasst allgemeine Untersuchungen wie Bauwerksangaben zu

  • Alter
  • Bauzustand
  • Nutzung der angrenzenden Räume
  • Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den Räumen
  • Grundwasserverhältnisse
  • pH-Wert des Grundwassers
  • Hinweis auf Säuren (erhöhte Salzfracht)
  • Beurteilung des Baugrundes

Weiterhin muss die Konstruktion des Bauteils berücksichtigt werden: 

  • die Art und Aufbau des Mauerwerks
  • Wandstärken
  • Aufbau des Mauerwerks (ein- oder mehrschalig, mit oder ohne Luftschicht)
  • Homogenität
  • Festigkeit
  • Dichte und Porosität der Wand
  • vorhandene Risse und Hohlräume
  • ggf. Bauteilbewegungen
  • Fundamentaufbau und –lage
  • Versorgungseinbindungen
  • statische Bewertung und Standsicherheit
  • vorhandene Sperren
  • Lagen und Beschaffenheit
  • bereits durchgeführte Instandsetzungen

Auch die Feuchtigkeitsanalyse im Bauteil lässt Rückschlüsse auf die Schadensursache zu.

Bei Oberflächen wird der

  • Zustand des Untergrundes
  • der Feuchtezustand
  • Oberflächenfestigkeit
  • die Betongüte und der
  • Zustand der Oberfläche

ermittelt.


Allgemein anerkannte Regeln der Technik

Feststehende technische Regeln zur Ausführung von baulichen Tätigkeiten. Techniken, die als branchenüblich anerkannt sind und sich aus praktischer Erfahrung als technisch geeignet und erforderlich erwiesen haben.


Aufstauendes Sickerwasser

Aufstauendes Sickerwasser entsteht bei sehr dichten und/oder bindigen Böden (z. B. Lehm). Das Oberflächenwasser kann dort oftmals nur langsam abfließen und staut sich von unten nach oben auf, es kann ein hydrostatischer Druck entstehen.


Aufsteigende Feuchtigkeit

Aufsteigende Feuchtigkeit in Mauerwerk beruht auf der kapillaren Saugfähigkeit von Mörtel und Mauerstein. Das funktioniert wie bei einem Schwamm, vorhandenes Wasser wird aufgenommen und im Bauteil verteilt.

Wie weit sich das Wasser im Bauteil verteilen kann, hängt im Wesentlichen vom Durchmesser der Kapillaren ab. Je kleiner die Kapillaren sind, desto größer ist die kapillare Saugfähigkeit und umso höher kann die Feuchtigkeit im Mauerwerk aufsteigen.

Kein kapillarer Wassertransport findet statt wenn die Poren entweder sehr klein und nicht miteinander verbunden sind oder die Radien der Kapillaren größer als ca. 1 mm sind.


Ausblühungen

Ausblühungen sind kristalline Salz-Ablagerungen die entstehen, wenn wasserlösliche Salze wie Salpeter (Calciumnitrat), Calciumsulfat, Natriumcarbonat, Calciumcarbonat etc. mit Wasser in mineralischen Baustoffen nach außen transportiert werden. Wenn das Wasser an der Oberfläche verdunstet, bleiben die Salze als Ablagerung zurück.


Ausgleichsfeuchte, Ausgleichsfeuchtigkeit

Ausgleichsfeuchte entspricht dem Feuchtegrad eines Stoffes, bei dem dieser keine Feuchte durch die Umgebungsluft mehr aufnimmt oder abgibt. Die Feuchtigkeit des Stoffes steht im Ausgleich mit der Luftfeuchtigkeit.


Außenabdichtung ohne Aufgraben

Erdberührte Bauteile nachträglich gegen Feuchtigkeit abzudichten ist unter Umständen sehr aufwändig oder aus konstruktiven Gründen gar nicht möglich (Teilunterkellerungen, Undichtigkeiten in Bodenplatten, Unterführungen). Unzugängliche, feuchtebelastete Bauteile können ohne Aufgraben durch Schleierinjektion mit Acrylatgelen abgedichtet werden.


B

BASt

Die Bundesanstalt für Straßenwesen ist eine Forschungseinrichtung des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Ziel der BASt ist die Verbesserung der Sicherheit auf den Verkehrswegen Deutschlands.


Baufeuchte

Zusätzliche Feuchtigkeit in einem Bauteil, die während der Bauzeit in den Baustoff eindringt. Diese Feuchtigkeit kann in der darauffolgenden Zeit wieder austreten bis zur -> Ausgleichsfeuchte.


Bauregelliste

Das DIBt veröffentlicht eine Liste mit Bauprodukten, die die Landesbauordnungen erfüllen und somit in Deutschland eingesetzt werden dürfen.


Beanspruchungsklasse

Je nach Feuchtigkeitsbeanspruchung werden Feuchträume in sogenannte 8 Beanspruchungsklassen unterteilt.

Mäßig beanspruchte Räume der Beanspruchungsklassen 0, A01, A02 und B0 sind vornehmlich in Privathaushalten zu finden. Hochbeanspruchte Bereiche sind bauaufsichtlich geregelt und wie folgt klassifiziert:

  • Beanspruchungsklasse A1
    Wandflächen mit hoher Beanspruchung durch Reinigungs- und Brauchwasser, z. B. in öffentlichen Duschen
  • Beanspruchungsklasse A2
    Böden mit hoher Beanspruchung durch Reinigungs- und Brauchwasser, z. B. in öffentlichen Duschen und Schwimmbädern
  • Beanspruchungsklasse B
    Wand- und Bodenflächen in Schwimmbecken (von innen drückendes Wasser)
  • Beanspruchungsklasse C
    Wand- und Bodenflächen bei hoher Wasserbeanspruchung in Verbindung mit chemischer Beanspruchung, z. B. durch Chlorlösung, Desinfektionsmittel

Bemessungswasserstand

Der voraussichtlich höchste Pegel des Grund-, Schichten-, Stau-, Sicker- oder Hochwassers, der während der Nutzungsdauer zu erwarten ist.


Beton

Beton ist ein Baustoff aus der Vermischung von Zement, Wasser und Gesteinskörnungen, mit oder ohne Beifügung von weiteren Zusatzmitteln.


Betonnester/Kiesnester

Durch unzureichende Verdichtung oder Vermischung des Betons entstehende Hohlräume im Betonbauteil. Daraus resultierend kann Wasser und Sauerstoff in das Bauteil vordringen und der Stahl kann anfangen zu rosten.


Bewegungsfuge

Fugen im Zwischenraum von Bauteilen, um Temperaturschwankungen und damit einhergehende Ausdehnung und Schrumpfen des Bauteils auszugleichen.


Bewertung von Rissen

Wenn durch Risse die Tragfähigkeit oder Gebrauchstauglichkeit eines Bauteils eingeschränkt ist, liegt ein Mangel oder Schaden vor.


Biegerisse

Biegerisse entstehen bei auftretenden Biegemomenten und verlaufen i. d. R. rechtwinklig zur Biegezugbewehrung. Sie beginnen am Zugrand und enden im Bereich der Nulllinie.


Biegezugfestigkeit

Eine Biegezugspannung entsteht an der Außenseite eines gebogenen Materials. Da die Oberfläche an der äußeren gebogenen Seite vergrößert wird, entsteht eine Zugspannung. Die Beständigkeitsfähigkeit des Bauteils gegen diese Spannung nennt man Biegezugfestigkeit.


Bohrpacker

Bohrpacker sind zylinderförmige Injektionspacker, die in Bohrlöcher eingesetzt und verspannt werden.

Man unterscheidet zum einen Schraubpacker, die durch Verschrauben im Bohrloch verankert werden, hier muss das Bohrloch 1 mm größer bohren werden als der Durchmesser des Packers.

Zum anderen Schlagpacker, die in das Bohrloch eingeschlagen werden und sich durch ringförmig angeordnete Lamellen im Bohrloch verankern, hierbei muss das Bauteil eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Bei Schlagpackern entspricht die empfohlene Bohrlochgröße dem Durchmesser des Packers.


C

CE-Kennzeichnung

Bauprodukte, die von einer harmonisierten Norm erfasst sind, werden mit einem CE-Zeichen gekennzeichnet werden. CE steht für „Conformité Européene“. CE zertifizierte Waren dürfen innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums in Verkehr gebracht werden. Durch das Anbringen des CE-Zeichens erklärt der Hersteller bzw. Inverkehrbringer das das Produkt den geltenden Anforderungen der harmonisierten Norm entspricht.


D

Dehnbares Füllen

Für begrenzt dehnbares Füllen sind Strukturen nötig, die auch bei Dehn- und Stauchbewegungen über die gesamte Rissfläche nicht zum Reißen des Rissfüllstoffes führen.

PUR Harze reagieren mit Wasser und bilden feine Bläschen aus. Diese kleinen Bläschen sind es, die auf Dehnung oder Stauchung kleine Volumenänderungen in flächig ausgedehnten Rissen aufnehmen können. Zusammen mit der guten Haftung an den Rissflanken lässt diese eine „begrenzte Dehnbarkeit“ zu, Rissweitenänderungen aus Temperaturänderungen und/oder wiederkehrenden Lasten zu überbrücken. Das erneute Öffnen des Risses wird verhindert.


DIBt

Deutsches Institut für Bautechnik


DIN

Deutsches Institut für Normung


Drückendes Wasser

Wenn ein Bauteil oder Gebäude Grundwasser oder Schichtenwasser (aufgestautem Oberflächenwasser) ausgesetzt ist, spricht man von drückendem Wasser.

Je höher das Wasser ansteht, umso höher ist der Wasserdruck, dem Wände oder Bodenplatten ausgesetzt sind.


Druckfestigkeit

Druckfestigkeit ist die maximale Widerstandfähigkeit eines Stoffes gegen Druck, die Einheit ist N/mm². Die Druckfestigkeit ist der Quotient aus Bruchlast und Querschnittsfläche eines Prüfkörpers.


Durchfeuchtungsgrad (DFG)

Der Durchfeuchtungsgrad beschreibt den prozentualen Anteil der Feuchte in Bezug auf die maximal aufnehmbare Menge an Wasser eines Bauteils. Der tatsächliche Feuchtegehalt kann mithilfe von beispielsweise der Darr-Methode oder des CM-Verfahrens ermittelt werden. Die Basis zur Berechnung, sprich der Maximalwert der Feuchte, kann aus Tabellen entnommen werden, woraufhin der Durchfeuchtungsgrad bestimmt werden kann.


E

Elastizitätsmodul (E-Modul)

Das Elastizitätsmodul (E-Modul) ist ein Materialkennwert aus der Werkstofftechnik zur Beschreibung der Spannung und Dehnung bei der Verformung von Objekten. Je kleiner der Wert, desto leichter die Verformung des Objekts.

Bei höheren Temperaturen sinkt der E-Modul. Bei 20 °C hat Stahl einen E-Modul von ca. 210.000, wohingegen Beton einen Wert von nur ca. 27.000 – 37.000 besitzt.


EP-I

Eine Injektionsmethode nach ZTV-Ing und DAfStb-Richtlinien zum Verpressen/Abdichten von Rissen und Hohlräumen mit Epoxidharz.


Epoxidharze (EP)

Epoxidharze sind polymere Reaktionsharze, welche durch chemische Reaktion von mindestens zwei Epoxidgruppen mit einem Härter entstehen.

Sie werden als kraftschlüssige Verbindung bei der Sanierung und Instandsetzung von Bauwerken genutzt. Epoxidharze zeichnen sich durch ihre hohe Beständigkeit gegenüber mechanischer oder chemischer Beanspruchung wie auch durch ihre sehr guten Penetrationseigenschaften bei der Injektion aus.


F

Fachplaner/Sachkundiger Planer

Eine für die Fachplanung geeignete Person, die durch Diplome oder Zusatzqualifikationen als Experte in einer bestimmten Bauphase oder Projekten hinzugezogen werden kann.


Feuchtezustand

Trocken

  • Rissufer und Bauteiloberfläche sind optisch trocken, ein Wasserzutritt ist nicht möglich
  • Beeinflussung des Riss-/Hohlraumbereiches durch Wasser nicht feststellbar
  • Wasserzutritt möglich, jedoch seit ausreichend langer Zeit ausschließbar

Feucht

  • Farbtonveränderung durch Wasser (kapillare Wasseraufnahme) im Riss- oder Hohlraumbereich, jedoch kein Wasseraustritt
  • Anzeichen von Wasseraustritt in der unmittelbar zurückliegenden Zeit
  • Riss/Hohlraum erkennbar feucht oder mattfeucht, auch an Trockenbohrkernen

Nass bzw. drucklos wasserführend

  • Stehendes Wasser im Riss bzw. in feinen Tröpfchen im Rissbereich erkennbar
  • Wasser perlt aus dem Rissbereich

Fließendes Wasser bzw. unter Druck wasserführend

  • Wasser fließt als zusammenhängender Wasserstrom durch den Riss oder Hohlraum

Fugen

Zwischenräume von Bauteilen zum Ausgleich von Ausdehnungen / Zusammenziehen. Je nach Bauteilart und –größe muss ein bestimmter Abstand der Fugen gewählt werden, um sich im zulässigen Rahmen der ZTV-Ing und DIN Normen zu bewegen.


Füllart

Verfahren der Rissinjektion; gießen, injizieren oder verpressen.


Füllgut/Füllstoff

Material mit dem die Injektion durchgeführt wird z. B. Polyurethanharze, Polyurethanschäume, Epoxidharze und Zementsuspensionen


G

Gelschleierinjektion

Auch Vergelung oder Schleierinjektion; bezeichnet das nachträgliche Abdichten von erdberührten Bauteilen.


Grundwasser

Allgemein das Wasser, welches sich durch Niederschlag im Boden ansammelt.


H

Hohlraumverfüllung

Ein luft- oder gasgefüllter Raum in einem Bauteil wird mithilfe von Injektionsgütern gefüllt, um spätere Instabilitäten des Bauteils zu verhindern.


Horizontalsperre/Horizontalabdichtung

Horizontalsperren im Mauerwerk verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich kapillar im Mauerwerk aufsteigt.

Bei Neubauten werden mechanische Horizontalsperren z. B. aus Edelstahlblechen, Mauerpappe oder Folien eingebaut.

In älteren Bestandsbauten gibt es oftmals gar keine Horizontalsperre oder die vorhandene ist beschädigt und Feuchtigkeit kann kapillar im Mauerwerk aufsteigen. In diesem Fall kann eine Horizontalsperre nachträglich eingebaut werden. Wie bei Neubauten gibt es auch hier mechanische Verfahren: Bohrkernverfahren, Mauersägeverfahren, Maueraustauschverfahren oder das Einschlagen von Blechen oder Stahlplatten.

Diese mechanischen Verfahren sind sehr aufwändig, während des Einbaus ist die Statik geschwächt ist und es können Risse im Bauteil entstehen. Bei unsachgemäßem Einbau können Verbundstörungen zwischen dem Mauerwerk und den eingebauten Teilen entstehen.

Wesentlich unkomplizierter sind Horizontalsperren durch Injektionsverfahren. Sie bieten eine Lösung mit deutlich geringerem Aufwand und besseren Ergebnissen als mechanische Sperren. Der kapillare Transport von Feuchtigkeit wird hierbei durch die Injektion reaktiver Materialien verhindert. Dies geschieht –je nach eingesetztem Material– durch Verstopfen, Verengen oder Hydrophobieren der Kapillaren.


I

Injektionsdruck

Der Injektionsdruck ist der Nennwert des Förderdrucks, mit dem Rissfüllstoff zum Einfüllstutzen (Packer) gefördert wird.


Injektionslanzen

Injektionslanzen sind Verlängerungen mit und ohne Löchern zur Füllung und/oder zum Verfestigen des Untergrunds bei z. B. sandigen Böden. 


Isocyanate

Isocyanat ist eine sehr reaktionsstarke organische Verbindung mit der NCO Gruppe als Reaktivkomponente. Isocyanate werden als Härter für Polyurethanharze eingesetzt.


K

Kapillare Wasseraufnahme

Kapillare Wasseraufnahme ist eine physikalische Erscheinung, die infolge der Oberflächenspannung des Wassers in den Kapillatoren, z. B. des Betongefüges oder Mauerwerkes, auftritt.


Karbonatisierung

Die Karbonatisierung von Beton bewirkt, dass das im Beton befindliche Calciumhydroxid, Kohlensäure aus der Luft aufnimmt und diese Millimeter bis Zentimeter in den Beton vordringen kann. Das hat zur Folge, dass sich Kalkstein bildet und die Festigkeit des Betons sogar erhöht werden kann. Im Gegenzug kann der Verlust des alkalischen Milieus aber für Rostbildung der Bewehrung sorgen und den Beton an diesen Stellen instabil werden lassen.


Klebepacker

Klebepacker werden an der Bauteiloberfläche direkt auf den Riss geklebt, es sind keine Bohrungen erforderlich (zerstörungsfreies Injizieren).


Kraftschlüssiges Verbinden/Kraftschlüssiges Füllen

Herstellung des monolithischen Bauzustands durch eine druck-, schub- und druckfeste Verbindung in Riss- bzw. Betonflanken mit Festigkeitseigenschaften.

Für kraftschlüssiges Verbinden (Füllen) werden im Betonbau überwiegend niedrigviskose, lösungsmittelfreie 2K EP-Injektionsharze verwendet. Die guten Spreit- und Fließeigenschaften dieser Rissfüllstoffe ermöglichen das Injizieren von Rissen mit Rissweiten > 0,1 mm und das Penetrieren bis in feinste Verästelungen. Mit den hohen Eigen- und Haftfestigkeiten stellen sie den kraftschlüssigen Verbund des getrennten Gefüges und damit das monolithische Tragverhalten des Bauteils dauerhaft wieder her.


L

Leistungsverzeichnis

Die Beschreibung der zu erbringenden Leistung durch den Bauherren für die Angebotsabgabe der potentiellen Auftragnehmer. Das Bauvorhaben sollte so genau wie möglich beschrieben werden, um exakte Angaben der möglichen Auftragnehmer, was Preise und Mengen anbelangt, zu erhalten. Weitere Änderungen im Nachhinein müssten als Nachtrag erfasst werden.


Luftfeuchtigkeit/Luftfeuchte

Bezeichnet den prozentualen Anteil von Wasserdampf am Gasgemisch der Luft. Im Zusammenhang mit Beschichtungen ist die Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur eine wichtige Kennzahl, die als Taupunkt bezeichnet wird. Für Beschichtungen liegt die Bauwerkstemperatur idealerweise mindestens 3 °C über dem Taupunkt, um Kondensatbildung zu vermeiden.


M

Mauerwerksarten

Es werden folgende Mauerwerksarten zwischen einhäuptigem und zweihäuptigem Mauerwerk, sowie nach dem verwendetem Material und gemauertem Verband unterschieden

  • Trockenmauerwerk
  • Zyklopenmauerwerk
  • Bruchsteinmauerwerk
  • Hammergerechtes Mauerwerk
  • unregelmäßiges Schichtenmauerwerk
  • regelmäßiges Schichtenmauerwerk
  • Quadermauerwerk

Mischungsverhältnis

Ist das Verhältnis der -meist 2-komponentigen- Injektionsstoffe, in dem die A- und B-Komponente miteinander vermengt werden müssen, um ein möglichst gutes Ergebnis der Aushärtung zu erzielen. Das Mischungsverhältnis kann sowohl in Volumenteilen (VT) als auch in Gewichtsteilen (GT) angegeben sein.


Mischzeit

Die Zeit, der es bedarf, ein optimales (homogenes) Mischungsergebnis zu erzielen.


Monomere

Niedrigmolekulare, ungesättigte, reaktionsfähige Verbindungen, die den Grundbaustein für die Polymere bilden.


N

Nachinjektion

Nach der eigentlichen Hauptinjektion erfolgt eine erneute Injektion des Füllgutes, um eventuelle Fehlstellen, die bei der Injektion entstanden sind, zu verfüllen.


Nicht drückendes Wasser

Wasser, das keinen Druck auf ein Bauteil ausübt.


Nicht stauendes Sickerwasser

Der Boden ist insoweit undurchlässig, dass das Sickerwasser über eine Drainage abgeleitet werden kann.


O

Oberflächenrisse

Oberflächenartige Feinstrisse < 0,1 mm, wie Krakeleen, schränken meist die Gebrauchsfähigkeit des Bauteils nicht ein und brauchen auch nicht behandelt zu werden. Sie verlaufen i. d. R. oberhalb der Bewehrungslagen und entstehen fast ausschließlich durch zu große Temperaturunterschiede zwischen Kern und Schale im Beton.


Oberflächenschutzsystem

Systeme der Bauchemie, meist auf Epoxidharzbasis, zum Schutz von Oberflächen vor Beanspruchung oder Belastung.


P

Packer

Injektionspacker sind Einfüllstutzen, die bei der Injektion die Verbindung von Bauteil und Injektionspumpe ermöglichen. Je nach Art der Anbindung an das Bauteil unterscheidet man Bohrpacker und Klebepacker.


Penetration

Fähigkeit eines Stoffes durch die geringe Viskosität in ein Bauteil vorzudringen. Je niedrigviskoser (dünnflüssiger), desto besser die Penetrationsfähigkeit des Injektionsstoffes.


Polymere

Polymere besitzen ein hohes Molekulargewicht, durch den Zusammenschluss von vielen kleinen Monomeren. Polymere können in natürliche und synthetische Polymere unterteilt werden. Die gängigen Injektionsprodukte (PU, EP und Acrylatgele, etc.) bestehen aus flüssigen Monomeren, die nach der Reaktion miteinander einen polymeren Festkörper bilden.


Polymerisation

Die Polymerisation ist eine chemische, exotherme Reaktion der Monomere, zur Bildung synthetischer makromolekularer Stoffe (Polymere).


Polyurethane (PUR)

Polyurethane (PUR) entstehen durch Polyaddition aus Isocyanat (aromatisch oder aliphatisch) mit einem mehrwertigen Alkohol (Polyol) oder einem Amin. Je nach Vernetzungsgrad und Struktur des Polyols sind Polyurethane hart bis elastisch einstellbar.


Reaktionszeit

Die Zeit, die das Produkt bis zur vollständigen Aushärtung benötigt.


R

Rissbreite

Rissbreite w (in mm) ist der gemessene Abstand der Rissufer auf der nicht mechanisch bearbeiteten Bauteiloberfläche. Zur Bestimmung der Rissbreite können z. B. Risslehren oder Risslupen verwendet werden.


Rissbreitenänderung

Rissbreitenänderungen können einseitig mit stetiger Zu- oder Abnahme der Rissbreiten bzw. wiederkehrend auftreten.

Wiederkehrende Rissbreitenänderungen können

  • kurzzeitig (infolge von Verkehrslasten),
  • täglich (infolge von Tag/Nachtzyklus oder Sonneneinstrahlung) oder
  • langfristig (z.B. jahreszeitlich bedingt)

hervorgerufen werden. Diese Einflüsse überlagern sich häufig auch mit nicht umkehrbaren Längenänderungen wie z. B. Schwindverkürzungen. Für die Auswahl geeigneter dehnbarer Rissfüllstoffe und den damit verbundenen Erfolg einer Instandsetzungsmaßnahme ist die Kenntnis der Rissbreitenänderung von besonderer Bedeutung.


Rissbreitenmesser

Risslehren oder Risslupen zur Bestimmung der Breite eines Risses.


Rissursachen

Rissursachen können aus den Betoneigenschaften z.B.

  • Hydratationswärme und Abkühlung,
  • Schwinden,
  • Kriechen oder Quellen

stammen. Oder von Beanspruchungen, wie

  • Last,
  • behinderte Verformungen,
  • Temperatureinflüsse,
  • Setzungen,
  • Baugrundverformung oder
  • Karbonatisierung

Instandsetzungsziele Risssanierung

Risse werden saniert, um

  • den Zutritt korrosionsfördender Substanzen zu vermeiden ► Riss schließen
  • ein Bauteil dicht zu machen ► Abdichten

Dies wird, je nach Anforderung an das Ergebnis der Sanierung, erreicht durch

  • Rissfüllungen, die quellen können wenn Wasser vorhanden ist (reversibel) ► quellfähiges Füllen
  • Rissfüllungen, die Rissbreitenänderungen aufnehmen können. Dazu werden die Rissflanken mit begrenzt dehnbaren Materialien abgedichtet ► dehnbares Verbinden
  • Rissfüllungen, die eine zug- und druckfeste Verbindung zwischen den Rissflanken herstellen, die auch Kräfte überträgt
    ► kraftschlüssiges Verbinden

S

Salzbelastung

Wasserlösliche Salze wie Nitrate, Ammonium, Chloride, Carbonate und Sulfate können durch ihre hygroskopische (wasseranziehende) Wirkung den Feuchtegehalt im Mauerwerk beträchtlich erhöhen. Durch die Kristallisation der Salze an der Bauteiloberfläche kommt es zu Ausblühungen. Dieser Übergang von der gelösten in die kristalline Form ist häufig mit einer starken Volumenzunahme verbunden, wobei durch den Kristallisationsdruck Schäden am Putz oder Mauerwerk entstehen können. Mit Proben aus dem Mauerwerk können die Salze nach Art und Menge analysiert und die Verteilung der wichtigsten schädlichen Salze ermittelt werden.


Salze

Salze sind chemische Verbindungen, die aus positiv geladenen Ionen (Kationen) und negativ geladenen Ionen (Anionen) aufgebaut sind. Zwischen diesen Ionen liegen ionische Bindungen vor. Bei anorganischen Salzen werden die Kationen häufig von Metallen und die Anionen häufig von Nichtmetallen oder deren Oxiden gebildet. Als Feststoff bilden sie gemeinsam ein Kristallgitter. Als organische Salze bezeichnet man alle Verbindungen, bei denen mindestens ein Anion oder Kation eine organische Verbindung ist.


Schiebekupplung

Anschlussstück zwischen Flachkopfnippel und Injektionsadapter der Pumpe


Schlagpacker

Aus Kunststoff bestehende Packer zum Einschlagen in das Bauteil, der sich durch ringförmig angeordnete Lamellen im Bohrloch verankert. Die empfohlene Bohrlochgröße entspricht dem Durchmesser des Packers.


Schleierinjektion (Gelinjektion)

Das nachträgliche Abdichten von erdberührten Bauteilen durch das Einbringen eines Gelschleichers zwischen Erdreich und Bauteil wird als Schleierinjektion bezeichnet.
Die Schleierinjektion – auch Vergelung genannt – kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn sich Bauteile nicht oder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand von außen abdichten lassen.


Setzrisse

Setzrisse entstehen durch ungleichmäßige Setzungen und Umlagerungen im Baugrund.


Shore-Härte

Die Härte kennzeichnet allgemein den Widerstand eines Werkstoffes, den er einem anderen Körper bei mechanischer Eindringung entgegensetzt. Die Shore-Härte ist eine Kennzahl auf einer Skala von 0-100, die die Härte von elastischen Materialien angibt. Je geringer der Wert, desto geringer die Härte. Nach DIN 53505 unterscheidet man zwischen den Verfahren SHORE A, C und D.


Sicherheitsdatenblatt

Mittels Sicherheitsdatenblättern (SDB) werden sicherheitsbezogener Informationen über Stoffe und Gemische übermittelt. Hiermit werden, dem berufsmäßigen Verwender, die beim Umgang mit Stoffen und Gemischen notwendigen Daten und Umgangsempfehlungen genannt, um die für den Gesundheitsschutz, die Sicherheit am Arbeitsplatz und den Schutz der Umwelt erforderlichen Maßnahmen treffen zu können. Der Inhalt des Sicherheitsdatenblattes ist im Anhang II der REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 detailliert geregelt.


SIVV-Schein

„Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Bauteilen“
Eine Befähigung nach ZTV-Ing zur Durchführung von Arbeiten an Bauwerken im Bereich der Bundesfernstraßen.


T

Taupunkt/Taupunkttemperatur

Die Taupunkttemperatur bezeichnet die Temperatur, bei der an einem Bauteil Kondensat (Tauwasser) entsteht.

Kühlere Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, daher kondensiert Wasser an der Oberfläche des Bauteils. Die Taupunkttemperatur ist abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit und der Lufttemperatur, der Taupunkttabelle können Sie die entsprechenden Werte entnehmen.

Um zu verhindern, dass sich z. B. beim Beschichten von Bauteilen Kondensat bildet, muss die Bauteiltemperatur 3 °C über dem Taupunkt liegen. Ein Beispiel: bei einer Lufttemperatur von 22 °C und einer relativen Luftfeuchte von 60 % liegt der Taupunkt liegt bei 14 °C, d. h. die Temperatur des zu bearbeitenden Bauteils muss mindestens 17 °C sein.


Topfzeit

Topfzeit ist der Zeitraum, in dem reaktive Materialien wie z. B. Epoxidharze, verarbeitet werden können. Die Bestimmung der Topfzeit von Reaktivharzen erfolgt nach DIN ISO 9514.


Trennrisse

Trennrisse sind Risse aufgrund der niedrigen Zugfestigkeit des Betons. Sie erfassen wesentliche Teile des Querschnitts oder trennen den Gesamtquerschnitt.
Die Ursache der Bildung von Trennrissen in Betonbauteilen resultiert bei der Abkühlung (Abfließen der Hydratationswärme) und Schwindverformungen (während der Erhärtung) und den dadurch entstehenden Zwangsspannungen.


Tübbing

Tübbinge sind Beton- oder Stahlbauteile zur Versteifung der Innenseite eines Tunnels. Üblicherweise aus sieben Teilen bestehend, bilden Sie die Innenwand des Tunnels, werden aber zur weiteren Verfestigung im Nachhinein noch abgedichtet, um undichte Fugen und Risse zu verschließen.


U

Umtopfen

Um ein homogenes Mischergebnis bei der Zusammenführung der Komponenten zu erzielen, wird nach erstem Vermengen das Gemisch in ein zweites Gefäß gefüllt und erneut gemischt. Dadurch soll verhindert werden, dass ungemischtes Material (meist an den Rändern des Gebindes) im Produkt auftritt.


V

Vergelung

Vergelung ist ein Verfahren zum Abdichten erdberührter Bauteile und wird auch als Schleierinjektion (siehe dort) bezeichnet.


Verpressen

Die Injektion von Material unter Druck wird auch als Verpressen bezeichnet.


Viskosität

Die Viskosität beschreibt, wie dickflüssig bzw. zähflüssig eine Flüssigkeit ist. Je höher die Viskosität, desto dickflüssiger ist das Material.


W

Weiße Wanne/Schwarze Wanne

Abdichtungsmethoden gegen Sicker- oder Grundwasser

  • Weiße Wanne: wird aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand hergestellt.
  • Schwarze Wanne: wasserdichter Umschluss eines Gebäudes z. B. mit Bitumendickbeschichtung unterhalb der Erdoberfläche

Werkseigene Produktionskontrolle

Der Hersteller prüft die produzierten Erzeugnisse, Zwischenprodukte und Rohstoffe ob diese den vorgegebenen Eigenschaften entsprechen. Durch die Produktionskontrolle wird kontrolliert, ob in den verschiedenen Bereichen alles planmäßig verläuft.